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Petra Hülsmann – Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen

Audio CD: 455 Minuten (gekürzt)
Verlag: Lübbe Audio
Sprecherin: Nana Spier
ISBN-13: 978-3785756614
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren

Die junge Lehrerin Annika ist entsetzt, als sie von ihrer Schule in einem Hamburger Luxusviertel an eine Problemschule versetzt wird. Sie muss da unbedingt möglichst schnell wieder weg. Auf keinen Fall kann sie die nächsten Jahre an dieser Schule verbringen. Um zurückversetzt zu werden, beschließt sie, eine Musical-AG zu gründen und mit den Schülern einen Preis zu gewinnen. Denn dann kann ihr alter Direktor doch gar nicht anders als sie zurück zu holen. Allerdings ist es gar nicht so einfach, mit den Schülern aus dem Problemviertel etwas preisverdächtiges auf die Beine zu stellen. Sie braucht unbedingt Hilfe. Und da kommt eigentlich nur ihr ehemaliger Mitschüler Tristan in Frage, der erfolgreich im Bereich Theater arbeitet. Leider war er ihre erste verschmähte Liebe und erinnert sie unliebsam an ihre unglückliche Schulzeit.

Für mich war es das erste Buch von Petra Hülsmann. Ich habe schon viele begeisterte Stimmen zu ihren Werken gehört und war sehr gespannt. Vielleicht waren meine Erwartungen dadurch zu hoch, ich wurde nämlich etwas enttäuscht. Das Hörbuch ist keinesfalls schlecht, ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Allerdings ist Annika nicht gerade die sympathischste Protagonistin. Gerade am Anfang ist sie ein ziemliches Ekel, sie denkt an nichts außer daran, wie sie von der ungeliebten Schule wieder wegkommt, sie ist versunken in Selbstmitleid und macht es einem nicht wirklich leicht, mit ihr mitzufühlen. Deutlich sympathischer waren da ihre Freundin und die beiden Nachbarn, die viel Zeit bei Annika und ihrer Mitbewohnerin verbringen.

Die Geschichte selbst hat mich einige Male zum Lachen gebracht und ich habe auch mitgefiebert, wie alles ausgeht, aber sie war zum Teil ziemlich vorhersehbar und doch recht Klischeebeladen.

Auch die Schüler werden recht klischeehaft dargestellt, das wird von dem Slang, in dem sie reden, und der von Sprecherin Nana Spier wirklich sehr gekonnt vorgelesen wird, noch verstärkt.

Nana Spier macht ihre Sache wirklich sehr gut, sie hat es mir mit ihrem lebendigen Vortrag, in dem man sich zeitweise fast wie in einem Hörspiel vorkam, so unterschiedlich klangen die einzelnen Figuren, leicht gemacht, der Geschichte zu folgen.

Und so hatte ich auf jeden Fall viel Spaß mit der Geschichte, denke aber, man hätte noch viel mehr aus ihr herausholen können, hätte man weniger Klischees verwendet und wäre man mehr in die Tiefe gegangen.

Für mich erreicht die Geschichte gerade noch 3,5 von 5 Sternen. Ich werde auf jeden Fall noch einmal ein anderes Buch von Petra Hülsmann ausprobieren und bin gespannt, ob sich mir dann eher erschließt, warum sie so viele begeisterte Leser findet.

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