Taschenbuch : 320 Seiten
ISBN-13 : 978-3453360648
Herausgeber : Diana Verlag (14. September 2020)
Am Tag ihres 46. Geburtstages wird Felicitas vom Blitz getroffen. Erstaunlicherweise ist sie unverletzt, aber sie har das komplette letzte Jahr vergessen. Etwas, dass sie extrem verunsichert, zumal sie sich in dem Jahr ziemlich verändert zu haben scheint. Auf einmal ist sie dünn, ordnungsfanatisch, und ihre Schwester und ihre ehemals beste Freundin sind nicht gut auf sie zu sprechen. Ihr Ex-Mann dagegen tut, als wäre alles ganz normal. Was ist in dem Jahr nur passiert? Und wie lebt man weiter, wenn man sich nicht daran erinnert, was passiert ist, manche Menschen gar nicht kennt, nichts von vergangenen Unterhaltungen weiß? Es ist nicht so einfach, in so einer Situation wieder zu sich selbst zu finden.
Herzblitze ist für mich ein ganz besonderes Buch. Kristina Valentin, von der ich schon viele Bücher gelesen habe, ob als Kristina Valentin, Günak oder Steffan, habe ich als Autorin humorvoller Bücher kennengelernt. Liebesromane, mit und ohne Fantasy, locker leichte Bücher, in denen auch Probleme eine Rolle spielen, in denen nicht immer alles toll ist, die aber eben immer sehr humorvoll sind. Herzblitze ist anders. Was jetzt nicht heißt, dass es hier keinen Humor gibt. Den gibt es schon, nur irgendwie dezenter. Die Geschichte ist ernster und ruhiger. Sie ist trauriger. Und doch sehr lebensbejahend. Feli arbeitet bei einem Bestattungsunternehmen. Und so spielt der Tod nicht nur deshalb, weil sie einige Zeit vor dem Unfall eine sehr gute Freundin verloren hat, eine große Rolle in dem Buch. Der Tod ist allgegenwärtig. Die Arbeit des Bestattungsunternehmens wird dabei sehr schön und respektvoll beschrieben. Es ist eine tolle Firma, in der Feli arbeitet. Eine, in der die Lebenden und die Toten im Mittelpunkt stehen, wo die Wünsche der Verstorbenen ernstgenommen und Raum zum Trauern gegeben wird.
Der Tod ist ein Thema, das viele verdrängen. Auch ich denke ehrlich gesagt nicht gerne darüber nach. Schiebe das Thema oft ganz nach hinten, verschließe es irgendwo in meinem Hinterkopf. Herzblitze hat da etwas in mir bewegt, ja gelöst. Ich musste immer mal wieder pausieren, das Buch nachklingen lassen. Die Trauer um meine Oma kam hoch. Zum Teil saß ich weinend auf dem Sofa, aber es war ein gutes Gefühl. Ich habe die Trauer zugelassen.
Das Buch stimmt zum Teil melancholisch, aber es gibt auch Mut. Es ist lebensbejahend und es ist wunderschön.
Kristina Valentin ist hier ein großartiger Roman gelungen, bewegend und zum drin versinken. Trauer, Freude, Liebe, der Weg zu sich selbst, das alles und viel mehr findet man in Herzblitze. Ein Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde. Ein Buch, das mich berührt hat. Und das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!
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