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Interview mit Annie West inkl. Verlosung

Als Kind hat die Australierin Annie West Märchen geliebt und träumte davon, Rapunzel oder Cinderella zu sein. Als Jugendliche entdeckte sie dann die Liebesromane von Harlequin Mills & Boon, in der moderne Prinzen, auch mal in Gestalt reicher Unternehmer, ihre Prinzessinnen fanden. Schon damals spukte der Gedanke in ihrem Kopf herum, auch selbst solche Geschichten zu schreiben, doch bis dahin sollte es noch eine Weile dauern. An der Universität lernte sie ihren Traummann kennen, mit dem sie viel in der Welt herumreiste. Eine Weile lebten sie sogar in Deutschland. Ihren Beruf im Staatsdienst, bei dem sie langweilige Regierungsberichte Korrektur lesen musste, gab sie auf, um ganz für ihre Kinder da zu sein. Zwischen den Fahrten zu Kindergarten und Schule fand sie endlich die Zeit, das auszuprobieren, was sie so lange hatte tun wollen: Liebesromane schreiben. Die Initialzündung kam aber erst, nachdem sie sich den Romance Writers of Australia anschloss und gute Tipps von heimischen Stars des Genres erhielt. Ende 2006 erschien schließlich ihr Debütroman, und inzwischen gehört sie in ihrer Heimat zu den bekanntesten Autorinnen zeitgenössischer Kurzliebesromane.
In Deutschland sind einige ihrer Romane bei Cora erschienen.
Mir stand die sympatische Autorin, die im Mai an der LLC teilnehmen wird, in einem Interview Rede und Antwort.

Liebe Annie,
Dear Annie,

Du reist viel und gerne und hast sogar eine Zeit lang in Deutschland gelebt. Was sind deine Erinnerungen an Deutschland?
You love to travel and did a lot of it. You even lived in Germany for awhile. What are your memories of Germany?

Als erstes dankeschön, dass du mich auf deinen Blog eingeladen hast, Julia. Ich freue mich sehr auf die LoveLetter Convention und es ist wunderbar, auf deinen Blog eingeladen zu sein.
Ich habe meine Zeit in Deutschland geliebt. Nicht einmal der Fakt, dass ich nur sehr wenig deutsch gesprochen habe, konnte meinen Enthusiasmus dämpfen. Meine ersten Eindrücke waren Blumenkästen mit leuchtenden Blumen auf den Fensterbänken, sehr gepflegte Häuser und lange Abende voll mit Gelächter. Meine libesten Erinnerungen sind die an Zeit, die wir mit deutschen Freunden verbracht haben. Ein paar Einzelheiten:
    • Mein erstes (und einziges) Mal auf Skiern war im Bayerischen Wald. Ich fiel auf den ersten 3 Metern so oft hin, dass die, die auf uns warteten um uns zuzuwinken stattdessen lieber Bier trinken gegangen sind. Aber schließlich habe ich es geschafft, einige Kilometer auf Skiern zu fahren.
    • Das Entdecken deutscher Konditoreien!
    • Die liebenswürdige Art, auf die Menschen Tische mit Fremden teilen, während sie essen und trinken.
    • Das Mal, als ich in einen Laden ging und nach einem Kuss (kiss) statt einem Kissen (cushion) fragte! (Nein, meine Sprachkenntnisse sind nicht sehr stark)
    • Ein Biergarten am Main spät am Tag – sehr entspannend.
    • Die alten Städte und Gebäude – von Burgen bis zu Fachwerkhäusern und Steinhäusern und Keller – alles so anders als n Australien.
    • Weihnachtsmärkte.

First, up, thanks so much, Julia, for inviting me to visit! I’m so looking forward to the Love Letter Convention and it’s wonderful to be invited to your blog.I loved my time living in Germany! Even the fact that I spoke very little German didn’t dampen my enthusiasm. My first impressions were of bright flowers in the window boxes, very neat houses and long, long evenings full of laughter. My favourite memories are of time spent with friends we got to know there. So, some specifics:
    • My first (and only) time on skis was in the Bavarian Woods. I fell over so many times in the first 3 metres that those waiting to wave us off went for a beer instead! But I finally managed to ski quite a few kilometres.
    • Discovering German Konditerei!
    • The lovely way people share tables with strangers while eating or drinking.
    • The time I walked into a shop and asked to buy a kiss instead of a cushion! (No, my anguage skills aren’t strong)
    • A beer garden by the River Main late in the day – very relaxing.
    • The old towns and buildings – from castles to half-timbered houses and cobblestoned streets and cellars – all so different to Australia.
    • Christmas markets. 

Du schreibst Geschichten über Prinzessinnen. Was ist es, das dich an dieser Art an Geschichten fasziniert?

You write stories about princesses. What is it that fascinates you about these kind of stories?

Julia, ich habe inzwischen einige Prinzessinnengeschichten geschrieben, aber die meisten meiner Heldinnen sind ganz normale Frauen. Ich denke ich mag die märchenhaften Elemente in königlichen Liebesgeschichten. Ich bin mit verschiedenen Versionen von Geschichten der Gebrüder Grimm und Perrault aufgewachsen und ich bin mir sicher das hat mein Schreiben beeinflusst. Ich hatte eine wunderbare Zeit, als ich meine eigene Version der Cinderella-Geschichte geschrieben habe und ich liebe Liebesgeschichten, in denen es einen Wandel gibt, z.B. ein Wandel vom Tellerwäscher zum Millionär oder vielleicht einen Helden, der vom „Biest“ zum echten Helden wird, wenn die Heldin sein wahres ich entdeckt. Ich mag auch „Fisch außerhalb des Wassers“-Geschichten, also Geschichten, in denen ein Charakter in einer komplett neuen Umgebung klarkommen muss. Manche meiner Heldinnen finden sich selbst plötzlich in Königspalästen wieder und müssen mit einem komplett neuen Leben genauso klarkommen wie mit einer neuen Liebe.

Manche Schauplätze beinhalten für mich auch ein märchenhaftes Element. Recherchieren, indem man in einem alten Schloss übernachtet, war schon etwas ganz besonderes.

Julia, I have written a few princesses now, though most of my heroines are quite ordinary women. I think I love the fairy tale element in a royal romance. I grew up reading versions of stories by the Brothers Grimm and Perrault and I’m sure that’s influenced my writing. I’ve had the most wonderful time writing my own version of the Cinderella theme and I love romances that have a transformation, like a change from rags to riches or perhaps a hero who transforms from ‘beast’ to hero as the heroine discovers his true self. I also enjoy ‘fish out of water’ stories, where a character must cope somewhere completely new. Some of my heroines have suddenly found themselves in royal palaces, coping with a brand new life as well as a new love.

Some of the locations hold a fairy tale element for me too. Researching a setting by staying overnight in an ancient castle was something quite special!
Wolltest du schon immer Autorin werden? Und wie war das Gefühl, als dein erstes Buch schließlich veröffentlicht wurde?
Have you always dreamed of becoming an author? What was it like when your first book was finally published?

Ich war schon immer ein Leser, der Traum, Autor zu werden, kam später. Ich glaube, der beste Weg, um Liebesromanautorin zu werden, ist Liebesgeschichten zu lesen und zu lieben. Schließlich, nachdem ich jahrelang die Bücher anderer Leute gelesen habe, bekam ich Lust, selbst zu schreiben. Es war aufregen und befreiend und außerdem ein bisschen angsteinflößend. Von allen Sachen, die ich jemals getan habe, ist es eine der Sachen, die mir am meisten zurückgegeben hat. Es ist immer noch ein Traum, der wahr wird, sogar an Tagen, an denen die Wörter nicht so leicht fließen. Ich erinnere mich immer noch lebhaft an das aufregende Gefühl bei meinem ersten Buchverkauf. Ich konnte wochenlang nicht aufhören zu grinsen. Es war wirklich das fantastischste Gefühl überhaupt. Ich kann es nur empfehlen!

I’ve always been a reader and the dream of being an author came later. I believe the best way to become a romance writer is to read and love romance stories. Finally, though, after years of reading other people’s books, I found myself wanting to write my own. It was exciting and liberating and a little scary too. It’s been one of the most rewarding things I’ve ever done and it’s still a dream come true, even on the days when the words don’t come easily. I still remember vividly the thrill of my first book sale. I couldn’t stop grinning for weeks. It really was the most fantastic feeling. I highly recommend it!
Wo und wann schreibst du? Gibt es einen besonderen Ort, eine bestimmte Zeit, ein Ritual, das nicht fehlen darf…?
When and where do you write? Is there a special place, a special time, a ritual that you always include?

Mein „Büro“ ist im großen Wohnzimmer, das direkt neben der Küche liegt. Ich hatte ein eigenes Büro im Gästezimmer, aber es war sehr kalt und dunkel und ich finde die neue Lösung viel besser. Es ist im sonnigsten Raum des Hauses mit einer wunderschönen Aussicht. Der Nachteil ist, dass es sehr nah am Kühlschrank ist und wenn alle zu Hause sind, muss ich meinen Laptp mit an einen ruhigeren Ort nehmen. Ich habe einen höhenverstellbaren Schreibtisch – einfach einen Knopf drücken und er fährt sich hoch, so dass man im Stehen schreiben kann, oder fährt ihn herunter, so dass man sitzen kann. Das ist perfekt, er kann an alle Personen angepasst werden, ganz egal, wie groß sie sind, und es hält mich davon ab, stundenlang zu sitzen.

Meistens gehe ich vor dem Frühstück spazieren (Ich habe das Glück in der Nähe eines wunderschönen Sees zu wohnen), und ich finde, die Spaziergänge und die schöne Aussicht hilft mir, Energie für das Schreiben zu finden und lässt die Ideen fließen. Ich fange oft früh morgens mit dem Schreiben an und nehme mir vor, nicht bis zur Nacht zu schreiben, allerdings muss ich manchmal feststellen, dass das Abendessen zu spät fertig ist, weil ich die Szene, die sich gerade in meinem Kopf abspielt, einfach fertig schreiben muss. Glücklicherweise ist meine Familie sehr verständnisvoll! Ich scheine außerdem leichter zu schreiben, wenn ich eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wasser auf meinem Schreibtisch habe. Vielleicht, weil es mir etwas zum Festhaltn gibt, während ich nachdenke.

My ‘office’ is set up in the large family room that’s next to the kitchen. I used to have a separate office in the spare room but it was very cold and dark and I find this far better. It’s the sunniest room in the house with a lovely view. The downside is that’s it’s very close to the refrigerator and if everyone is at home I need to take my laptop somewhere quiet. I have a sit/stand desk – press a button and it lifts so you can type standing, or lowers so you can sit. It’s perfect as it can be adjusted to suit anyone, no matter what their height, and it stops me sitting for hours at a time.

I usually go for a long walk before breakfast (I’m lucky to live near a beautiful lake) and I find the walk and the lovely views help energise me for writing and get the ideas flowing. I often start writing early and tend not to write at night though sometimes I find dinner is delayed because I just have to finish the scene that’s playing out in my head. Fortunately my family is very understanding! I also seem to write more easily if I have a cup of coffee or a glass of water at my desk. Maybe because it gives me something to hold while I’m thinking.
Du wirst dieses Jahr auf der LoveLetter Convention in Berlin sein. Gibt es etwas, worauf du dich besonders freust?
You will attend the LoveLetter Convention in Berlin this year. Is there something in particular that you are looking forward to?

Auf jedenfall darauf, andere Liebesromanleser zu treffen! Ich bin begeistert von der Idee, herauszufinden, was europäische Leser an ihren Liebesgeschichten besonders genießen. Ich bin gespannt, wie ähnlich und wie unterschiedlich der Lesegeschmack ist, wenn ich ihn mit den von den Lesern vergleiche, die ich kenne. Schreiben ist ein einsamer Beruf und mit Leuten zusammenzusein, die das Genre lieben, gibt so einen Kick. Ich werde mich auch mit anderen Autoren austauschen, was ein wirklicher Bonus ist. Abgesehen davon möchte ich etwas von Berlin sehen (Ich war dort erst einmal sehr kurz), also, wenn irgendjemand Vorschläge hat, was man unbedingt gesehen und getan haben muss, würde ich diese gerne hören. Mir wurde erzählt, es gibt wunderschöne Cafés und Restaurants in der Nähe des Veranstaltungsortes und ich freue mich darauf, meine Erkundung dort zu beginnen.

Definitely meeting other romance readers! I’m thrilled at the idea finding out what European readers enjoy in their romances. I’m wondering how similar and how different reading tastes are when compared with the readers I know. Writing is a lonely occupation and being with other people who love the genre is such a buzz. I’ll catch up with other writers too, which is a real bonus. Apart from that I’d like to see a little of Berlin (I’ve only visited once on a very quick trip) so if anyone has suggestions on ‘must see’ things to do, I’ll love to hear. In the meantime I’m told there are some wonderful cafes and restaurants nearby and I’m looking forward to starting there.
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, die Fragen zu beantworten. Ich freue mich darauf, dich im Mai zu treffen!
Thanks for taking the time to answer the questions. I’m looking forward to meeting you in May!

Alles Gute,
All the best,

Annie


Ich freue mich wirklich darauf, Annie West nächsten Monat persönlich zu treffen. Ihre Geschichte “…und plötzlich Prinzessin” hat mir viel Spaß gemacht. Wenn ihr auch etwas von Annie West lesen möchtet, habt ihr jetzt die Möglichkeit, eines ihrer Bücher zu gewinnen. Annie West hat sich bereiterklärt, eines ihrer Werke unter euch zu verlosen. Füllt einfach bis zum 06.Mai das untenstehende Formular aus.

Und solltet ihr Tipps haben, was Annie West sich unbedingt in Berlin ansehen sollte, dann schreibt sie doch in die Kommentare unter diesen Artikel für sie!

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