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Britta Sabbag – Blackwood – Briefe an mich

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: FISCHER FJB
ISBN-13: 978-3841440136

Als die Mutter der 15jährigen Gesine, die lieber Ge genannt wird, stirbt, muss sie von Wien nach Blackwood zu ihrer unbekannten Tante ziehen. Blackwood ist ein kleines irisches Dorf und Ge erleidet einen ziemlichen Kulturschock. Egal was sie macht, sie macht es falsch. Sie rechnet einfach nicht mit den ganzen mystischen Wesen, an die die Iren glauben, und so stört sie diese immer wieder mit eigentlich gut gemeinten Taten. In dem kleinen Ort zerreißen sich daher fast alle den Mund über sie, sei es der lokale Radiosender, der Klatsch und Tratsch verbreitet, oder die Nachbarin ihrer Tante.

Und auch in der Schule findet sie nicht nur Freunde. Zum Glück gibt es mit der Teestubenbesitzerin Mimi und ihrem Mitschüler Sam aber auch 2 Menschen in Blackwood, die ihr wohlgesonnen sind. Und dann ist da noch Arian. Arian ist der Sohn der Butterdynastie, seit Jahren mit Lilian, der Tochter der zweiten reichen Familie des Ortes zusammen, und unglaublich attraktiv und charmant. Aber eben auch fest vergeben. Irgendwie kreuzen sich der Weg von Ge und Arian immer wieder. Was soll sie nur tun? Als sie plötzlich Briefe von ihrem älteren Ich bekommt, hofft sie, hier Antworten zu finden.

Ich muss sagen, auf dieses Buch war ich sehr neugierig. Ich mag Britta Sabbags Schreibstil, ich mag Irland und der Aspekt mit den Briefen an sich selbst klang sehr interessant.

Die Briefe spielen tatsächlich eine viel geringere Rolle, als ich erwartet habe. Das hat mich aber nicht wirklich gestört. Ich habe das Buch nämlich total genossen. Mich hat es ein wenig an Silber von Kerstin Gier erinnert. Also nicht inhaltlich, die Geschichte ist eine ganz andere, aber so von der Stimmung und dem Feeling her. Statt einem Blog gibt es hier einen Radiosender, in dem der Tratsch des Ortes verbreitet wird. Die Heldin hat ein Talent dafür, in Fettnäpfchen zu treten. Und viele der vorkommenden Personen sind etwas skurril aber liebenswert.

Besonders in mein Herz geschlossen habe ich Mimi, die eine wunderbare Köchin ist, aber sehr gerne experimentiert, weshalb man bei ihr auch mit Sachen wie Algenmuffins rechnen muss. Sie ist eine herzensgute Person, die Ge die Wärme entgegenbringt, die sie seit dem Tod der Mutter so vermisst und mehr denn je braucht. Aber auch Sam, der angehende Radiomoderator und Ges einziger richtiger Freund in Blackwood ist mit seiner unbeschwerten Art einfach nur liebenswert.

In der Geschichte spielen die Briefe aus der Zukunft wie gesagt gar keine so große Rolle. Eigentlich ist es vor allem ein typisches Jugendbuch rund um die erste Liebe, Schulalltag und die üblichen peinlichen und witzigen Situationen beim Erwachsenwerden. Unbeschwert und einfach amüsant hat dieses Buch mich vorzüglich unterhalten. Es hat jetzt vielleicht nicht den riesen Tiefgang, aber es macht einfach Spaß. Zu gerne würde ich einmal nach Blackwood reisen, bei Mimi essen und natürlich das Lokalradio hören. Blackwood ist einfach ein bezaubernder kleiner Ort, der mein Herz auf der ganzen Linie erobert hat. Ich habe ihn gerne zusammen mit Gesine besucht!

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