Sabine Bürger – Unter Piraten
Broschiert: 391 Seiten
Verlag: bookshouse
ISBN-13: 978-9963525614
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 10 Jahren
Der 13-jährige Florian Falco, genannt Eff Eff, kommt hinter ein unglaubliches Familiengeheimnis. Seine Familie kann mit Hilfe von Zauberamuletten in der Zeit reisen! Seine Mutter und auch seine größere Schwester sind schon in der Vergangenheit gewesen. Doch nach der Zeitreise seiner Schwester Samantha, die man in Band 1 der Hexenkinderreihe nachlesen kann, hat die Mutter die Amulette versteckt. Für Eff Eff und seine Freunde ist klar, dass sie diese Schlüssel für ein großes Abenteuer finden müssen. Und tatsächlich entdecken sie die Amulette und begeben sich auf eine unglaubliche Reise. Die verläuft allerdings nicht so wie geplant. Die sechs Freunde werden schon auf der Reise in die Vergangenheit getrennt. Und im Warnemünde des Jahres 1522 ist es viel gefährlicher als gedacht. Eff Eff und seine Freunde müssen viele Abenteuer bestehen, während sie versuchen wieder zusammenzufinden. Kann das gut gehen?
Ich kenne Band 1 der Reihe nicht, aber das ist auch nicht wirklich notwendig, um dieses Buch zu lesen. Dass ich gewisse Startschwierigkeiten mit der Geschichte hatte, lag nicht an den Fehlenden Kenntnissen aus Band 1. Die Geschichte von Samantha und ihren Freundinnen spielt zum einen keine große Rolle, zum anderen wird sie kurz wiederholt. Meine Probleme lagen eher an dem Berliner Dialekt der Hauptfigur. Immer, wenn Eff Eff anfing zu reden, stockte mein Lesefluss. Es hat etwas gedauert, bis ich mich an seinen Dialekt gewöhnt hatte. Aber als die sechs Freunde in der Vergangenheit angekommen waren, wurde die Geschichte immer spannender und sog mich in sich auf. Das Abenteuer ist wirklich unglaublich spannend und voller Action, aber auch voller Gefühl und Kameradschaft.
Ich muss gestehen, zum Teil war es mir etwas zu unrealistisch. Und damit meine ich gar nicht die Zeitreise an sich. Nein, das, was ich etwas irritierend fand, war die Tatsache, wie wenig Gedanken sich Eff Eff und seine Freunde darum machen, ob ihr Abenteuer gut ausgeht und sie wieder nach Hause kommen. Sie sind alleine in einer fremden Zeit, nichts klappt so, wie es soll, und doch scheinen sie kaum Ängste zu haben.
Aber trotz dieser Schwierigkeiten, die ich mit der Geschichte hatte, hatte ich auch viel Spaß mit ihr. Besonders die Freundschaften zwischen den Kameraden und ihren neuen Bekanntschaften in der Vergangenheit habe ich gerne verfolgt. Überhaupt war die Reise entlang der Ostsee im Jahre 1522 spannend und faszinierend. Die Geschichte war schillernd und farbenfroh. Man lernt die verschiedensten Lebensarten der Vergangenheit kennen. Fischer, Händler, Schreiber, Glockengießer und selbst Piraten begleitet man eine Weile in ihrem Leben. Man bekommt Einblicke in die Vergangenheit, und das verpackt in spannende Abenteuer. Durch die Mischung von Abenteuer, Kameradschaft und auch Liebe ist dieses Buch für Mädchen genauso geeignet wie für Jungs. Es spricht eine breite Zielgruppe an. Und auch erwachsene Leser können Spaß an der Geschichte, die eigentlich für 10-11jährige gedacht ist, haben. Wer sich nicht am Berliner Dialekt der Hauptfigur stört und über das etwas zu sorglose Auftreten der Jugendlichen hinwegsehen kann, der bekommt mit „Unter Piraten“ ein Buch, das ihn gut unterhält. Ich auf jeden Fall habe Eff Eff und seine Freunde nach den Startschwierigkeiten in mein Herz geschlossen und hoffe, dass ich in einem weiteren Band ein wenig darüber erfahren werde, wie es ihnen nach dem Abenteuer ergangen ist.
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