Hannah Tunnicliffe – Der Duft von Tee
Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Diana Verlag
ISBN-13: 978-3453357372
Die Engländerin Grace zieht mit ihrem Mann Pete nach Macao und hofft, in der neuen chinesischen Heimat ein glückliches Leben führen zu können. Doch kurz nach ihrer Ankunft erfährt sie, dass sie nie Kinder bekommen wird. Ihre Welt wird erschüttert. Grace zieht sich völlig zurück, von ihrem Mann, der fremden Stadt, ja dem Leben überhaupt. Sie verfällt in Depressionen und es scheint, als könnte sie nicht mehr froh werden. Doch dann besinnt sie sich auf ihr Talent, das Backen, und gegen den Willen ihres Mannes eröffnet sie ein Café. Eine Entscheidung, die ihr Leben verändert und durch die sie die Bekanntschaft von viele neuen sehr verschiedenen Menschen macht.
„Der Duft von Tee“ fällt durch ein wunderschönes Cover auf. In Pastellfarben gehalten macht das Bild schöner Teetassen, bunter Macarons und pinker Kirschblüten Lust auf die Geschichte. Nach der Kurzbeschreibung auf der Buchrückseite hatte ich ein Buch erwartet, das Zuversicht und Gemütlichkeit ausstrahlt. Vielleicht war das der Grund, warum ich zunächst ziemlich enttäuscht war. Die ersten hundert Seiten waren so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte. Grace hing in ihrer depressiven Stimmung fest, die versprochene exotische Stimmung kam nicht auf, da sie das Haus eigentlich nie verließ, und auch der Schreibstil kam mir irgendwie distanziert vor. Ich wurde nicht warm mit der Hauptperson und der Geschichte. Das änderte sich dann zum Glück nach dem ersten Viertel des Buches. Zu dem Zeitpunkt nämlich, zu dem das Lillian’s, Graces Café, eröffnet. Auf einmal war all das Erhoffte da, der Zauber des fremden Landes ging auf mich über, das Café mit seinen Besuchern und Angestellten eroberte mein Herz im Sturm. Ab dem Moment war es eine wunderschöne Geschichte, eine Geschichte voller Gefühl. Immer wieder melancholisch, voller tragischer und ruhiger Momente, aber gleichzeitig verzaubernd. Gerne wäre auch ich einmal Gast im Lillian‘s gewesen!
„Der Duft von Tee“ ist also eine Geschichte, die leider ziemlich lange gebraucht hat, um mich in ihren Bann zu ziehen, und der ich deshalb auch nur 3,5 von 5 Sternen geben kann. Es ist aber gleichzeitig auch eine Geschichte, die mich in der zweiten Buchhälfte in ihren Bann gezogen und verzaubert hat und die auf jeden Fall neugierig auf weitere Werke der Autorin macht.
So ganz kann das tolle Cover nicht halten, was es verspricht, aber wenn man es schafft, sich durch die ersten hundert Seiten zu kämpfen, dann wird man mit einer berührenden und gefühlvollen Geschichte belohnt.
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