Heute sind wir schon am letzten Tag unserer Blogtour zum Hörspiel Bad, Mean & Evil angekommen. Ihr habt schon viel über die Geschichte, ihre Figuren und ihre Musik erfahren. Zum Abschluss standen mir die beiden Macher des Hörspiels, Jörg Schuler und Matthias Brinck, Rede und Antwort.
Lieber Matthias, lieber Jörg,
danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Vor kurzem erschien euer erstes Hörspiel. Wie kamt ihr auf die Idee für Bad, Mean & Evil?
Matthias: Die Idee kam mal in einem Gespräch, als wir mal wieder jede Menge Unsinn geschwätzt haben und dabei auf die Frage kamen, wieso es eigentlich keine Agentur für Superschurken gibt und wie die wohl aussehen könnte. Da fiel uns im Lauf der Zeit immer mehr ein, und irgendwann haben wir das dann mal in Notizen zusammengefasst und beschlossen, ein Hörspiel daraus zu machen.
Jörg: Wir hatten früher immer mächtig viel Spaß, wenn wir an Hörspielproduktionen beteiligt waren. Man darf mit den Helden der Jugend zusammen im Studio sitzen und zuhören, wie die Meister geschriebene Texte zum Leben erwecken. Ich als Tonmensch liebe es, aus Stimmfragmenten und Geräuschen eine lebendige Szene zu erschaffen. Früher habe ich einige Hörspiele produziert. ich wollt’s auch einfach nochmal wissen.
Was verbindet euch mit Hörspielen? Ward ihr klassische Kassettenkinder, die mit Hörspielen aufgewachsen sind? Wolltet ihr schon immer selbst Hörspiele schreiben und produzieren?
Matthias: Ich war ein klassisches Kassettenkind: Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg, He-Man und noch ein paar Serien. Und seit ich Sprecher für Hörspiele bin, wollte ich gerne ein eigenes herausbringen. Es hat dann leider eine ganze Weile gedauert, aber jetzt hat es endlich geklappt.
Jörg: Ich auch:-) Und eigentlich muß ich Olli Döring danken. Denn mit dem Genuß der ersten Folge John Sinclair 2000 war ich mächtig heiß drauf, selbst Hörspiele zu machen. das Schreiben empfand ich dabei eher als Mittel zum Zweck. Ich wollte möglichst schnell ins Studio und aufnehmen, Geräusche basteln und alle denkbaren Effektgeräte benutzen.
Hörspiele für Erwachsene führen ein ziemliches Nischendasein, und Comedyhörspiele machen nur einen verschwindend geringen Teil des Hörspielangebots aus. Was hat euch dazu bewogen, trotzdem in diesen Bereich einzusteigen?
Matthias: Genau das. Es gibt viel zu wenige Comedy-Hörspiele, und bei denen, die es gibt, sind leider auch einige dabei, die wir einfach überhaupt nicht lustig finden. Deshalb dachten wir uns, „das wollen wir besser machen“ und haben losgelegt. Wir wollten keinen platten Humor und keinen Fäkalhumor, weil uns diese Sorte Humor einfach überhaupt nicht gefällt. Tja, und jetzt ist BME fertig. Ob wir es gut gemacht haben, müssen die Zuhörer entscheiden.
Jörg: Wenn wir miteinender telefonieren, gleicht das in der Regel einer Comedy-Show, zumindest für uns. Und warum soll man sich nicht an ein Genre wagen, dass bisher nur wenige beackern. Wir bilden uns ein, nicht gerade nichts von Humor zu verstehen. Und wir ergänzen einander. Matthias hat Theatererfahrung , und ich…öhm…ich bin Saarländer.-) Wir hatten den großen Vorteil, dass wir einfach UNSER Ding machen konnten, ohne Druck des Marktes, ohne Verlage etc. Wir freuen uns, wenn es gefällt, aber wenn BME floppt, ist es schade, aber keine Katastrophe. Aber wenn ich mir die bisherigen Feedbacks ansehe, sehe ich die Bestätigung darin, dass dieser Weg richtig war. Wir haben unser Ding gemacht. BME ist unser Baby.
War es schwierig, die ganzen Anspielungen auf TV-Serien, -Shows und -Helden unterzubringen? Und hattet ihr beim Schreiben Angst, ob euer Hörspiel nur wirkt, wenn man alle oder zumindest die meisten Anspielungen erkennt und versteht?
Matthias: Ich hatte schon etwas Sorge, ob man das Hörspiel lustig findet, wenn man keine oder wenige Anspielungen versteht, aber bisher war die Resonanz durchweg positiv, auch von Leuten, die definitiv keine einzige Anspielung verstehen. 😉 Die Anspielungen unterzubringen war nicht so schwierig, weil wir ja nicht erst eine Liste von Dingen hatten, die wir unterbringen wollten, sondern einfach beim Schreiben Ideen hatten, was man da noch unterbringen könnte.
Jörg: Viele Anspielungen funktionieren natürlich nur, wenn der Hörer ein gewisses Vorwissen hat. Ich denke aber, dass auch Hörer ohne diese Vorkenntnisse ihren Spaß haben. Das ging zumindest mir so, denn in einigen Parts, die hauptsächlich von Matthias stammen, hab ich auch nur die Hälfte verstanden. Anspielungen sind immer ein recht einfacher Weg, sofern der Hörer deren Urpsrung kennt, Komik zu erzeugen. Deshalb gibts die ja auch im Hörspiel:-) Die wahre Kunst besteht aber darin, auf anderen Wegen Komik zu erzeugen, zum Beispiel durch die Reibung zweier Charaktere oder die wohl dosierte Überzeichnung eines Charakters. ich möchte natürlich jetzt nix dazu sagen, ob uns das gelungen ist, aber es war zumindest unser Ideal.
Wie lange hat es von der ersten Idee bis zur fertigen CD gedauert? Lief alles reibungslos, oder gab es Momente in denen ihr am liebsten alles hingeschmissen hättet?
Matthias: Oh je, lange… *g* Jahre. Das Problem war, dass wir die Idee hatten, dann relativ bald zu einer ersten Szene kamen (die übrigens auch im Hörspiel die erste Szene ist), und dann gab es eine jahrelange Durststrecke, wo gar nichts passiert ist, weil wir beide viel anderes um die Ohren hatten. 2013 haben wir uns dann noch mal ernsthaft dran gesetzt und weitergearbeitet, und als wir dann im November Maybebop an Bord hatten, haben wir noch mal richtig Fahrt aufgenommen. Im März 2014 war das Drehbuch dann pünktlich zum Aufnahmestart fertig, über das Jahr verteilt haben wir die Aufnahmen gemacht, und Jörg hat angefangen zu schneiden und zu produzieren. Ich hab mich dann noch ans Booklet und Cover gestürzt. Und bis Anfang März 2015 war das Hörspiel dann fix und fertig, und am 21.3. haben wir dann Premiere gefeiert. Die CDs waren genau einen Tag vorher fertig und ausgeliefert.
Jörg: Also hinschmeissen wollten wir zu keiner Zeit. Ich habe mir aber oft gewünscht, einfach mehr Zeit für das Projekt zu haben. Aber mein eigentlicher Job, Frau und Kinder, letztere 1 und 3 Jahre, fordern ganz schön Zeit und Power.
Plant ihr weitere gemeinsame Projekte? Werden mehr Hörspiele folgen?
Matthias: Wenn es nach uns geht, gerne! Aber jetzt muss sich BME erst mal ein bisschen verkaufen. Konkret liegt im Moment nichts an, auch wenn Jörg mich schon wissen ließ, dass er Ideen für einen zweiten Teil von BME hat. 😉
Jörg: Genau. BME hat großen Spaß gemacht, aber natürlich auch ne ordentliche Portion Kohle und Zeit verschlungen. Wir sind happy, wenn die Produktionskosten wieder reinkommen. Beim zweiten Teil müssten wir wohl oder übel wirtschaftlicher denken. Eine Hörspielproduktion ist sehr aufwändig. Verdiene ich mit diesem Aufwand Geld, dann passt das für mich. Ist das nicht der Fall, muss ich anderen Produktionen den Vorzug geben. Aber wir planen quasi immer für den Fall, dass BME 1 einschlägt wie eine Bombe:-)
Und zum Abschluss: Beschreibt doch bitte kurz, was das Besondere an Bad, Mean & Evil ist. Warum sollten die Hörer zu eurem Hörspiel greifen?
Matthias: BME gehört zu den Hörspielen, die man mehrmals hören kann, denn man entdeckt immer etwas Neues! Außerdem gehört es zu den Komödien, die ohne Fäkalhumor auskommen und damit für jede Hörerschaft geeignet sind. Bei den wenigen Comedy-Hörspielen, die auf dem Markt erhältlich sind, ist es damit ziemlich einmalig!
Jörg: Jow. Genau das! Und wir möchten vom Gewinn Essen gehen. Mehr verkaufte Exemplare – mehr Essen!
Vielen Dank für das interessante Interview und ich wünsche euch ganz viel Erfolg!
Wir haben zu danken!
So, das war schon das Interview. Aber zum Abschluss der Blogtour habe ich noch ein kleines Extra für euch. Viel Spaß mit den Outtakes!
Und natürlich könnt ihr auch heute in den Lostopf für folgende Gewinne hüpfen:
1. Set aus BME CD + Tasse + Dose mit Energydrink (Apfelschorle ;))
2. Set aus BME CD + Tasse
Teilnahme: Um zu gewinnen müsst ihr die jeweilige Tagesfrage auf dem jeweiligen Blog beantworten. Auf jedem Blog wird eine andere Frage gestellt. Je mehr ihr beantwortet, desto öfter landet euer Name im Lostopf. Euer Name könnte am Ende, wenn ihr alle Fragen beantwortet habt, also sieben Mal im Lostopf sein.
Teilnehmen kann jeder, der das 18. Lebensjahr bereits vollendet hat oder die Erlaubnis seiner Eltern vorweisen kann. Die Teilnahme ist bis einschließlich 16. Mai 2015 möglich. Die Gewinner werden am 17. Mai 2015 namentlich auf den Blogs bekannt gegeben und sollten uns dann innerhalb von zwei Wochen ihre Adressen zukommen lassen. Keine Haftung für den Postweg, eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
Tagesfrage:
Mich würde interessieren, ob ihr selbst Kassettenkinder ward und was euch mit Hörspielen verbindet.
Verpasst nicht, auch die anderen Stationen der Blogtour zu lesen, falls ihr das noch nicht gemacht habt! Hier habe ich sie euch noch einmal alle aufgelistet:
08. Mai: http://www.lilstar.de/: Story und Hintergründe von Bad, Mean & Evil
10. Mai: http://schnuffelchensbuecher.blogspot.de/: Die Schurken der 80er Jahre…
11. Mai: http://scattysbuecherblog.blogspot.de/: Hörspiele
12. Mai: http://hoerspielsammlung.blogspot.de/: Vorstellung der Agentur Bad, Mean & Evil im Video
13. Mai: http://booksonpetrovafire.blogspot.de/: Die Musik von Maybebop
Hallo zusammen,
gewissermaßen war ich auch Kassettenkind, wenn auch nicht so lange (die CD war schon auf dem Vormarsch). Allerdings beschränkten sich meine Kassetten auf Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg und Musik für Kinder, also keine besonders große Auswahl. Dennoch mag ich Hörspiele sehr gerne und freue mich über alle, die es schaffen, mich zu begeistern, denn ich lasse meine Fantasie gerne von Stimmen und Geräuschen leiten und habe dazu dann meinen ganz eigenen Film vor Augen. Spaß macht's! 🙂
LG, Tanja
Hallo und guten Tag,
gerne habe ich für meine Kids Kassetten von Biene Maya und den anderen damals Aktuellen gekauft.
Und meine Kids haben sie auch heiß und innig geliebt.
LG..Karin…
Hallo,
ich bin auch mit einem Kassetten aufgewachsen und habe damit teilweise auch vorm Radio gehockt um Lieder aufzunehmen. Ich habe sehr gerne Hörspiele als Kind gehört und finde auch jetzt sie immer noch toll wenn sie richtig gut sind.
Lg Bonnie
P.S. Die Outtakes sind klasse – ich liebe outtakes alles art 🙂