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Uticha Marmon – Als Opapi das Denken vergaß


Uticha Marmon – Als Opapi das Denken vergaß

  • Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
  • Verlag: Magellan 
  • ISBN-13: 978-3734840043
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 9 – 11 Jahre









Opapi, Mias Uropa, wird immer vergesslicher. Deswegen haben Mias Eltern beschlossen, ihn zu sich zu holen. Opapi zieht von Lindau nach Hamburg. Mia freut sich, dass ihr Opapi jetzt dicht bei ihr ist. Aber schnell merkt sie auch, dass er sich verändert hat. Immer öfter kämpft er gegen den bösen schwarzen Vergessenstroll, wie Mia das nennt. Mias Eltern finden das schlimm, fühlen sich schnell überfordert und hilflos. Mia geht ganz anders mit der Krankheit ihres Urgroßvaters um. Unbekümmert wie es wohl nur ein Kind sein kann, versucht sie, Opapi dabei zu helfen, sich zu erinnern. Und als plötzlich ein kleiner Junge auftaucht, nimmt sie auch den freundlich auf.
„Als Opapi das Denken vergaß“ ist ein besonderes Kinderbuch, denn es nimmt sich einem ernsten Thema an, mit dem viele Kinder in Berührung kommen. Wie viele Familien gibt es, in denen ein Großelternteil oder ein anderer älterer Verwandter an Demenz erkranken? Das sind sicher viele, und wenn es dann soweit ist, fragen sich die Erwachsenen, wie sie ihrem Kind erklären sollen, was im Kopf des alten Menschen passiert. Nun, dieses Buch bietet die Antwort darauf, am besten liest man es zusammen mit seinem Kind. Dann erfährt das Kind mehr über den schwarzen Vergessenstroll, wie man mit ihm umgehen kann und dass er nicht so schlimm ist, wie es die Erwachsenen glauben.
Auch die erwachsenen Leser können viel aus dem Buch mitnehmen, vor allem, dass man nicht alles so kompliziert machen und sehen sollte. Einfach Vertrauen in sich und die anderen haben, akzeptieren, dass das Gedächtnis der älteren Verwandten nachlässt, aber auch, dass das eben nicht das Ende von Spaß und schönen Momenten ist. Akzeptieren und das Beste aus der Situation machen, dass ist das, was jeder von Mia lernen kann. Das kleine Mädchen macht das ganz selbstverständlich, und ihre jungen Leser werden ihr hoffentlich nacheifern.
Wir Erwachsenen haben es da nicht ganz so leicht. Ich habe zwar viel aus dem Buch mitgenommen, fühlte mich unglaublich gut unterhalten und wurde immer wieder zum Nachdenken angeregt durch Mia und Opapis Geschichte, aber mit dem Strang rund um den kleinen Jungen, der plötzlich auftaucht, hatte ich z.B. etwas Probleme, fand es schwierig, ihn zu akzeptieren. Warum? Tja, das beantworte ich am besten mit einem Zitat aus dem Buch, das trifft es.

 Wie genau es aber gehen konnte, was Mia mit Berti erlebte, darüber zerbrachen sie sich nicht den Kopf. Das war etwas für die Erwachsenen. Die mussten ja immer alles begreifen. Mia, Felicia und Tobi reichte es vollkommen zu wissen, dass Berti da war. (S. 97)

Ich denke, Mia hat recht, wenn sie meint, dass der Umgang mit dementen Menschen verkompliziert wird, wenn man alles analysieren möchte, versucht, alles zu verstehen und rational zu betrachten. Mia ist ein gutes Beispiel dafür, dass man sich einfach auf seine Instinkte verlassen, seinen Gefühlen folgen und die Mitmenschen so akzeptieren sollte, wie sie sind.

Das Buch ist ein wunderschönes Kinderbuch, das zum Nachdenken anregt und Jung und Alt dabei helfen kann, Demenz zu akzeptieren und besser mit ihr umzugehen. Ein richtiges Juwel im Bereich der Kinderbücher!

6 Kommentare

  1. Hi Julia,
    Danke für diesen wunderbaren Buchtipp, ich wollte gestern schon dazu schreiben, hab es aber wieder vergessen 🙂
    Ich kenne es jetzt nur aus Deiner Vorstellung aber ich glaube auch, dass dieses Buch ein wahrer Schatz unter den Kinderbüchern ist.
    danke also für den Tipp 🙂
    Ich wünsche Dir einen tollen Sonntag und Bloggerkommentiertag,
    LG Ela

  2. Ich habe beruflich auch mit dementen Menschen zu tun und finde das Buch eine sehr gute Idee! Ich kenne es zwar noch nicht selbst, finde deine Rezension aber sehr ansprechend und werde demnächst mal danach schauen!
    Einen schönen Kommentiertag noch! Wir wünschen dir viele Kommentare heute! Gruß aus Brandenburg
    Jana und Aimee von Jaimees Welt

  3. Hallo Julia,

    vielen Dank für diesen Buchtipp! Dieses Buch hilft bestimmt nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen, wie sie mit diesem Thema umgehen müssen.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,

    Eva-Maria

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