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Tom Ellen und Lucy Ivison – Sannah & Ham

Zusammen mit Anette von Katze mit Buch habe ich bei der Bloggeraktion zu Sannah & Ham teilgenommen. Und deswegen findet ihr hier nicht nur meine Rezension zu dem Buch sondern auch die von Anette. Wie ihr sehen werdet, haben wir ganz ähnliche Erfahrungen mit dem Buch gemacht. Wir haben uns nebenbei beim Lesen etwas ausgetauscht und schon da wurde uns klar, wir haben ganz ähnliche Eindrücke und Kritikpunkte. Doch lest einfach selbst!


Tom Ellen und Lucy Ivison – Sannah & Ham

  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Chicken House 
  • ISBN-13: 978-3551520661
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre







Julia meint:

Hannah und ihre Freundinnen sind gerade mit der Schule fertig geworden. Der Sommer, der jetzt beginnt, ist gekennzeichnet von dem Warten auf die Prüfungsergebnisse – und von dem einen großen Ziel: Die Jungfräulichkeit verlieren.
Hannah ist fest entschlossen, die Sache mit dem ersten Mal auf der Party ihrer besten Freundin Stella endlich hinter sich zu bringen. Zusammen mit ihrem Freund Freddie, auch wenn sie ihn nicht liebt.
Doch dann begegnet sie auf der Party im Badezimmer Sam. Sam ist ganz anders als andere Jungs. Bei ihm ist Hannah nicht stumm und schüchtern wie sonst. Nein, mit ihm plaudert und lacht sie und fühlt sich wohl. Doch dann werden sie auf der Party getrennt und wissen noch nicht einmal den Namen des jeweils anderen. Hannah will den Klo-Boy, wie sie und ihre Freundinnen Stella, Tilly und Grace ihn nennen, unbedingt finden. Nur wie? In der folgenden Zeit läuft einiges schief und es scheint, als würden Hannah und Sam nie zueinander finden. Doch nicht nur bei ihnen läuft einiges falsch, auch die Freundschaft zwischen Stella, Tilly, Grace und Hannah ist nicht mehr so einfach und unbeschwert wie früher.
Sannah & Ham ist ein Buch rund ums erwachsen werden. Die Protagonisten sind etwa 18 Jahre alt, mit der Schule fertig und mitten in dem Sommer, in dem man vor allem Party macht, ehe im Herbst das Studium losgeht.

Hannah und Sam sind in ihren Cliquen beide so ein wenig Außenseiter. Sie sind anders, intellektueller irgendwie, ernsthafter, nicht nur auf Partys aus. Und nicht so erfolgreich beim anderen Geschlecht wie ihre draufgängerischeren selbstbewussteren Freunde. Sie stehen irgendwie immer im Schatten der Freunde. Gleichzeitig sind sie aber viel sympathischer als die doch recht oberflächlich erscheinenden anderen Jungen und Mädchen.

Der Stil des Buches ist sehr jugendlich und umgangssprachlich. Ich persönlich habe einige Zeit gebraucht, um mich einzulesen und hineinzufinden in die Welt von Hannah & Co. Und auch danach hatte ich immer wieder mal Probleme mit dem Buch. So gerne ich Hannah und Sam auch mochte und mit ihnen mitgefiebert habe, für mich hatte das Buch Längen. Zwischenzeitlich zog es sich wie Kaugummi, bestand manchmal einfach nur aus oberflächlichem Geplänkel, aus Party, Flirten und dem Wunsch nach Sex.

Dadurch, dass das Buch abwechselnd aus Hannahs und Sams Sicht geschrieben ist, wird die Geschichte zwar aufgelockert und auch interessanter, insgesamt hätte das Buch meiner Meinung nach aber kürzer sein können. Mehr Fokus auf Hannah und Sam und weniger auf die ach so tolle aber meiner Meinung nach völlig überschätzte Stella, die Anführerin der Mädchenclique, hätte der Geschichte gut getan. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu weit von den Protagonisten und der eigentlichen Zielgruppe entfernt? Ich weiß es nicht.
Es ist auf jeden Fall ein netter Sommerroman, der sich gut liest. Auch wenn ich zwischenzeitlich meine Probleme mit ihm hatte, der Funke nicht völlig übersprang und ich ihm nur 3,5 von 5 Sternen geben kann, so kann ich mir doch vorstelle, dass die eigentliche Zielgruppe, also Jugendliche von 14 -17, viel Spaß damit haben können und sich oder ihre Freunde in der einen oder anderen Figur wiedererkennen.

Ein Buch über das Erwachsenwerden und einen Sommer voller Partys, der einige Längen hat, aber mit sympathischen Hauptpersonen punktet!   


Anette meint:

Bei Hannah und Sam ist der letzte Sommer vorm Studium angetroffen. Während sie ihren Prüfungsergebnissen entgegenfiebern, steht der Sommer ganz im Zeichen von Partys, Urlaub und Festivalbesuchen.
Hannah und ihre Freundinnen sind zudem auf der Suche nach ihrem “Hummer”, dem Mann fürs Leben, die große Liebe, und genau wie Sam in seiner Jungenclique hat Hannah neben den benötigten Noten für den Wunschstudienplatz nur ein großes Ziel vor Augen: in den Sommerferien die Jungfräulichkeit zu verlieren.
Auf einer Party von Hannahs bester Freundin Stella kreuzen sich die Wege von Hannahs Mädchenclique und Sam und seinen Freunden.
Hannah sitzt auf dem Klo und ist im Ziwespalt darüber, ob sie tatsächlich mit Freddie schlafen soll oder nicht. Mittlerweile ist sie sich nicht mehr sicher, ob er wirklich ihr Hummer ist, zudem bereitet ihr ihre vorbereitete Bikinizone für “das” Ereignis unerträglichen Juckreiz. Von ihren Selbstgesprächen läuft sie direkt Sam in die Arme, mit dem sie trotz des seltsamen ersten Aufeinandertreffens kurze Zeit später in tiefsinnige Gespräche auf dem Klo vertieft ist. Ob der Klo-Boy wohl ihr eigentlicher Hummer ist? Doch bis zu dieser Erkenntnis trennen die beiden zwei getrennte Urlaube – Hannah zieht es mit ihren Freundinnen nach Griechenland, Sam ist mit seinen Eltern unterwegs. Verschiedene Missverständnisse legen den beiden zusätzlich Steine in den Weg zueinander zu finden. So muss man sich durch einige Irrungen und Wirrungen kämpfen bis der “Klo-Boy” und sein “Ribena-Mädchen” wieder aufeinandertreffen, und auch das nächste Treffen ist noch lange nicht das (Happy-)End der beiden…
Tom Ellen und Lucy Ivison haben mit Hannah und Sam zwei sympathische jugendliche und authentische Charaktere geschaffen, in die sich die anvisierte Zielgruppe sicherlich sehr gut hineinversetzen kann. Als erwachsener Leser störte ich mich leider häufig an der Sprache, wobei ich mich frage, ob dies nicht auch eine Frage des Ursprungslandes der Geschichte ist und nicht nur der angesprochenen Zielgruppe, denn so eine bitchig bitchige Teenagersprache habe ich hier noch nicht hören können.
Natürlich weiß ich noch, wie kompliziert früher sowohl Freundschaften als auch Beziehungen waren, aber als Erwachsener kann man beim Lesen manchmal nur den Kopf schütteln, wie sich beispielsweise Stella gegenüber Hannah verhält, obwohl die beiden doch seit frühen Schuljahren die besten Freundinnen sind. Für die Leserschaft ab 14 Jahren ist die Geschichte durchweg empfehlenswert, für ältere Leser gibt es doch ab und an Passagen, die sich in die Länge gezogen fühlen.
Die Charakterausarbeitung ist den beiden Autoren durchweg gut gelungen, besonderen Spaß hatte ich neben den beiden sympathischen Jugendlichen Hannah und Sam mit Hannahs jung gebliebener Großmutter und Sams Freund Robin mit seinem ständig verleugneten Faible für Harry Potter. Gerade mit diesen beiden Figuren entstehen immer wieder Szenen mit einem besonders schönen Wortwitz.
Im Original ist zudem die Sache mit dem Partner fürs Leben – dem “Hummer” – noch viel besser ausgearbeitet, denn hier ist das Symbol gleichzeitig der Buchtitel und auch auf dem Cover vertreten. Das Cover der deutschen Veröffentlichung finde ich trotz bestehendem Bezug zur Geschichte leider nicht ganz so gelungen, es verschwindet einfach unter der Masse der Neuerscheinungen. Auch der Titel gefällt mir nicht ganz so gut, wobei auch hier der Bezug zum Inhalt gegeben ist.
“Sannah und Ham” ist eine sympathische und authentische Geschichte übers Erwachsenwerden und die erste große Liebe, die in erster Linie von ihren beiden Hauptfiguren lebt und den sehr gut ausgearbeiteten Dialogen.

2 Kommentare

  1. Hallo,

    nun für ein Jugendbuch, wenn es gerade um die erste Liebe geht hat es schon heftig viele Seiten, meiner Meinung nach.

    Das Cover ist schon etwas ungewöhnlich, aber durchaus passend für die Jugendlichen von heute, wenn ich mir da meine Jungs anschaue…gerne mal Kaputze über den Kopf….

    Ich denke mir, dass ist mal wirklich ein Buch für jugendliche Leser.

    LG..Karin..

  2. Hallo Karin,

    ja, es ist wohl wirklich eines der Jugendbücher, die für Erwachsene nicht so toll zu lesen sind. Na ja, wir sind ja auch nicht die Zielgruppe. Ich bin gespannt, wie es bei Jugendlichen Lesern ankommt.

    LG Julia

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